Ellenbogen raus!
Da denkt man, man weiß, was Drängeln ist - kommt nach Moskau und merkt, welch unterbelichtetes Bild man bislang von einer gepflegten Drängelei hatte. Dies ist das Land, in dem es ein eigenes Wort für den Fall gibt, das ein Mensch bei einer Drängelei totgetrampelt wird. Dies ist die Stadt, in der es mehr Einwohner pro Quadratkilometer gibt, als in New York und Tokio. Dies ist das Viertel, in dem vor wenigen Tagen ein Elektronikmarkt eine Rabattaktion abbrach - der Ansturm war so groß, dass ernste Gefahr für Leben und Einrichtung bestand. Also hilft nur eines: Ellenbogen raus!!!
Ein guter Übungsplatz für Moskau-Einsteiger ist die Metro. Wenn am Morgen die Fahrgäste im Waggon mal wieder so dicht an dicht stehen, dass man in aller Seelenruhe die Barthaare des Nachbarn zählen kann, sollten alle Sinne geschärft sein. Die Russen machen es vor. Bereits zwei Stationen, bevor sie ihr Ziel erreicht haben, leiten sie das Aussteigen ein. Es beginnt so etwas wie ein Tetris-Spiel. Die Leute schieben und stapeln sich in Position. Und wenn ein Tetrisstein (in den meisten Fällen ich) nicht aufpasst, wird er schnell mal aus dem Weg gerammt. Spätestens eine Station vor Schluss sollte man sich eine strategisch günstige Position in Türnähe gesichert haben. Bloß nicht direkt vor die Tür - dort wird man unter Umständen von den neu Zugestiegenen zurück in den Mittelgang gedrängt. Die Erfolgsaussichten für ein Entkommen tendieren dann gegen Null. Genauso gut könnte eine Schildkröte versuchen, gegen den Strom einer durchgebrannten Elefantenherde anzulaufen.
Wer aber glücklich die Metro verlassen hat, darf sich zum Bestehen der ersten Prüfung beglückwünschen und gleich die nächste Aufgabe ins Auge fassen: "Überleben auf der Rolltreppe".
Und wer sich jetzt noch fragt, was es mit dem ominösen Wort für Tottrampelei auf sich hat, soll nicht enttäuscht werden. Das Wort heißt: "Chodinka". Es soll nach einem Feld benannt sein, auf dem ein Zar anno dazumal seinem russischen Volk reichlich Essen und Trinken gratis ausgab. Die Zahl der Toten bei diesem "Fest" ist im Verlauf der Jahrhunderte verloren gegangen. Oder besser gesagt, ich habe sie nicht gefunden. Es waren auf jeden Fall so viele, dass es für eine neue Wortschöpfung reichte.
Ein guter Übungsplatz für Moskau-Einsteiger ist die Metro. Wenn am Morgen die Fahrgäste im Waggon mal wieder so dicht an dicht stehen, dass man in aller Seelenruhe die Barthaare des Nachbarn zählen kann, sollten alle Sinne geschärft sein. Die Russen machen es vor. Bereits zwei Stationen, bevor sie ihr Ziel erreicht haben, leiten sie das Aussteigen ein. Es beginnt so etwas wie ein Tetris-Spiel. Die Leute schieben und stapeln sich in Position. Und wenn ein Tetrisstein (in den meisten Fällen ich) nicht aufpasst, wird er schnell mal aus dem Weg gerammt. Spätestens eine Station vor Schluss sollte man sich eine strategisch günstige Position in Türnähe gesichert haben. Bloß nicht direkt vor die Tür - dort wird man unter Umständen von den neu Zugestiegenen zurück in den Mittelgang gedrängt. Die Erfolgsaussichten für ein Entkommen tendieren dann gegen Null. Genauso gut könnte eine Schildkröte versuchen, gegen den Strom einer durchgebrannten Elefantenherde anzulaufen.
Wer aber glücklich die Metro verlassen hat, darf sich zum Bestehen der ersten Prüfung beglückwünschen und gleich die nächste Aufgabe ins Auge fassen: "Überleben auf der Rolltreppe".
Und wer sich jetzt noch fragt, was es mit dem ominösen Wort für Tottrampelei auf sich hat, soll nicht enttäuscht werden. Das Wort heißt: "Chodinka". Es soll nach einem Feld benannt sein, auf dem ein Zar anno dazumal seinem russischen Volk reichlich Essen und Trinken gratis ausgab. Die Zahl der Toten bei diesem "Fest" ist im Verlauf der Jahrhunderte verloren gegangen. Oder besser gesagt, ich habe sie nicht gefunden. Es waren auf jeden Fall so viele, dass es für eine neue Wortschöpfung reichte.
Mischkala - 25. Sep, 17:06